Apropos

Konzentration, bitte

Mai 2020

Wie soll man sich denn hier konzentrieren?

Seit dem Jahr 2020 ist diese Frage aktueller denn je. Nicht nur die sich in kürzester Zeit verändernden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erschweren eine Konzentration auf das unternehmerische Tagesgeschäft; auch die Konzentration auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens fällt aktuell sehr schwer – zu ungewiss sind die weiteren Entwicklungen in regionaler, überregionaler und erst recht globaler Hinsicht.

Aber auch im übertragenen Sinn kommt der Eingangsfrage eine große Bedeutung zu. Und derart betrachtet, liegt in der Frage auch schon eine Antwort verborgen – zunehmend mehr Unternehmen planen mittelfristig eine Konzentration ihres Geschäftes. Damit ist gar nicht mal immer ein Schrumpfungsprozess gemeint. Im Gegenteil, auch Betriebe, deren Märkte nach wie vor stabil sind, befassen sich mit Konzentrationsüberlegungen.

Allerdings ist diese Idee auch nicht gerade neu. In der Vergangenheit wurde darunter aber mehrheitlich die Konzentration auf das sogenannte Kerngeschäft verstanden – mit der Folge, dass alle nicht als solche qualifizierten Wertschöpfungsschritte outgesourct wurden. Die Folge waren und sind in Extremfällen sehr zergliederte Produktionsprozesse mit teils erheblich vielen beteiligten Sublieferanten und einer dementsprechend weitreichenden und hochkomplexen inner- und außerbetrieblichen Logistik.

Bereits seit längerem erfahren viele betroffene Unternehmen, dass diese Art des Produktionsgeschäfts zwar rechnerisch wirtschaftlich sein müsste, die prognostizierten Effekte aber häufig nicht im gewünschten Maße eintreten. Durch die Ereignisse im Jahr 2020 stellt man nun plötzlich fest, dass diese zergliederten Prozesse auch noch sehr anfällig für Störungen sind. Die Folge: Prozessketten „zerreißen“.

Durch diese Erkenntnisse kommt es nun zu den Konzentrationsüberlegungen im eigentlichen Sinne des Wortes – die vereinzelten Segmente der Wertschöpfungskette sollen wieder zusammengefügt werden. Somit soll aus einzelnen Gliedern wieder eine stabile, haltbare Kette werden. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sind aber einige Fragen zu beantworten:

  • Wo stehen wir?
  • Wo wollen wir hin?
  • Wie ist der Weg dorthin?
  • Welche Risiken gibt es dabei?
  • Wie setzen wir den Plan um?

Wenn man sich erst einmal dazu entschieden hat, diese Fragen zu stellen, hat man sich vom Krisenmodus in den Gestaltungsmodus begeben – und darauf sollte man sich dann auch konzentrieren!

Investitionsplanung

Mai 2018

Dilemma der erstgenannten Zahl

Womit lässt sich das Dilemma der erstgenannten Zahl am besten vergleichen? Vielleicht mit einem Roulette-Spiel: Nach einer kürzeren oder auch längeren Zeit des Beobachtens, Abwägens und Entscheidens (= Planens) legt der Spieler voll Zuversicht, nun die unmittelbar bevorstehende Zukunft hinreichend genau voraussagen zu können, seinen Einsatz auf eine Zahl (ganz vorsichtige Naturen lassen sich auch dann nur zu allgemeinen Trendaussagen wie „Rot“ oder „Schwarz“ hinreißen).

Taumelt dann die Kugel springend und kreisend ihrem endgültigen Ziel - einem Fach im Rund des Kessels - zu, zuckt der Arm des Spielers unwillkürlich in der Absicht, seine Voraussage der nun hereinbrechenden Realität anzupassen. Aber – rien ne va plus.

Ganz ähnlich verhält es sich bei der Abschätzung von Investitionssummen für anstehende Projekte. Auch hier wird nach einer überschaubaren Zeit der Planung (eher kürzer als länger) die Festlegung auf eine zu erwartende Summe verlangt. Wohl häufig mit dem motivierenden Zusatz versehen, man wolle ja zunächst nur eine Trendaussage. Nun hat die Angabe von „Rot“ oder „Schwarz“ noch keinen Entscheidungsträger dazu veranlassen können, seiner Amtsbezeichnung gerecht zu werden – weshalb konkrete Zahlen gefragt sind.

Hier sollte allerdings der Unterschied zum Roulette ansetzen: Ein „rien ne va plus“ darf es in einer zu frühen Projektphase nicht geben, da dies nur zu einer übertriebenen Sicherheitsstrategie (= Einplanung von genügend Luft) führen würde. Aber auch beim Roulette steigt die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns nicht mit der Höhe der vorausgesagten Zahl.

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Dipl.-Ing. Peter Rösler
Maschinenbau
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